„Ich hatte es nicht immer einfach.“

Najibullah

Porträt des Interviewten.
© Najibullah privat

Ankommen in der Demokratie aus Afghanistan

Najibullah ist 27 Jahre alt und in Kabul (Afghanistan) geboren sowie aufgewachsen. Mittlerweile lebt Najibullah seit sieben Jahren in Deutschland und ist sogar politisch aktiv in einer Partei, wo er sich sehr wohlfühlt.

Najibullah eignete sich als Gesprächspartner, da er aus einem Land kommt, wo es nur kurz bzw. teils ein präsidentielles Regierungssystem gab und er Zeiten unter schwersten Bedingungen (z. B. unter der Taliban-Herrschaft) durchgemacht hat.

Für das Gespräch haben wir uns in einem Raum in der Schule in Hannover getroffen. In der Schule war es ruhig, da es schon 16:30 Uhr war und die meisten Schüler schon Schluss hatten.

Wir haben Najibullah zunächst gefragt, wie das Leben in Afghanistan ist. Er erzählte uns, dass man immer aufpassen muss, wenn man auf die Straße geht bzw. wenn man Formen von Partizipation (z. B. freie Meinungsäußerung) ausleben möchte. Wir haben Najibullah daraufhin gefragt, wie es ist, nun in einem demokratischen Land zu Leben. Er machte deutlich, dass nicht immer eine hundertprozentige Sicherheit gewährleistet ist. Außerdem sagt er, dass es deutlich sicherer in einem demokratischen Land ist als in Afghanistan. Es gäbe die Chance, sich wiederzufinden sowie sich ein Leben aufzubauen, verdeutlichte Najibullah. Zudem sagt er, dass die größten Unterschiede zwischen einem demokratischen Land und Afghanistan das Ausleben der Freiheit und die breite die Vielfalt der Möglichkeiten sind.

Spannend fanden wir auch Najibullahs politisches Engagement in einer Partei. Wir fragten ihn, wie es dazu kam. Najibullah erzählte uns, dass seine Eltern auch politisch aktiv waren und er so großgezogen worden ist. Als er vor sieben Jahren nach Deutschland kam, hatte er beschlossen, dies hier auch zu tun, da er in der Demokratie Teilhabe erlagen wolle, wie er uns erzählte. Zudem sagt er uns, dass ihm dieses Engagement Spaß mache und er sich sehr willkommen fühle.

Auch war es wichtig für uns zu erfahren, wie das erste Jahr in Deutschland ablief. Najibullah erzählte uns, dass es am Anfang viele Schwierigkeiten gab. Es gab viele Dinge, die neu für ihn waren bzw. welche er neu erlernen musste. Als größtes Problem sah Najibullah die deutsche Sprache, wie er uns verdeutlichte. Er sagte, dass es schwer sei, mit Menschen zu kommunizieren. Sogar bis heute habe er Schwierigkeiten in der Sprache, was ihm beim Unterhalten auffällt.

Auf die Frage, welche Verbesserungen er für die Demokratie vorschlägt, antwortete Najibullah damit, dass die Bürger:innen mehr in die Politik mit eingebunden werden müssten, um so eine gute Demokratie aufrecht zu erhalten.

Wie schon deutlich gemacht, ist es nicht leicht, von einem anderen Land in die Demokratie zu kommen. Dabei spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle (z. B. Sprache). Um besser in der Demokratie anzukommen, ist es wichtig, sich politisch zu engagieren, da man sowohl mehr über die Demokratie lernt als auch die Teilhabe an der Politik gefördert wird. Najibullah beschreibt uns die Teilhabe als eine gute Hilfe für das Ankommen in der Demokratie.

Das Interview hat uns insgesamt deutlich gemacht, dass sowohl politische Partizipation als auch die Sprache wichtige Bestandteile sind für das Ankommen in der Demokratie.

Wir bedanken uns herzlich bei Najibullah für seine Zeit und seinen Erfahrungen, welche er uns mitgeteilt hat.

Autoren: Amini, Feind, Seyda

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