Ein kleines Kind ist auf dem Arm einer Frau mit grauem Strickpullover. Frau und Kind sind nicht zu erkennen. Beide wurden von schräg hinten, aus sehr geringer Distanz fotografiert. Die Frau steht auf einem Waldboden mit Laub und einem Teich. Der Hintergrund ist verschwommen.
© Jenna Christina/Unsplash

„Eigentlich blieb immer alles an mir hängen“

Sabine, 53 Jahre

Ohne Hilfe ging es nicht

In unserem Interview über das Thema: „Wiedereinstieg in den Beruf von Müttern nach der Geburt“, befragten wir die alleinerziehende Sabine. Sie ist 53 Jahre alt und arbeitet als Assistentin einer Geschäftsleitung. Sabine ist in Halle an der Saale geboren und aufgewachsen und wohnt immer noch dort. Sie selbst meinte zu uns, dass sie eine große Familie hat, jedoch hat sie selbst nur ein Kind.

Sabine hat sich in unseren Augen perfekt für unser Forschungsprojekt geeignet, da sie selbst ein Kind aufgezogen hat und dies wahrscheinlich nicht immer ganz so einfach war, vor allem, weil sie alleinerziehend war. Wir sind sehr dankbar, dass Sabine sich für ein Interview bereit erklärt hat.

Das Interview fand gemütlich bei ihr Zuhause statt, die Atmosphäre war entspannt und ruhig, sie selbst lud uns zu sich ein.

Unser Interview startete relativ entspannt, wir stellten uns alle gegenseitig vor und leiteten in unser Thema „Wiedereinstieg in den Beruf von Müttern nach der Geburt“ ein.

Sie erzählte, dass das alles bei ihr ein bisschen schwierig war. Als sie schwanger war, lebte sie in Hof (Saale) und da war es so, dass man, wenn überhaupt, einen Kindergartenplatz nur für ein paar Stunden bekam. Und das war kaum machbar. Alleinerziehend nur ein paar Stunden arbeiten zu gehen, wäre nicht gegangen und da war für sie klar, dass sie wieder nach Halle zurückzieht, wo auch die Familie war. So konnten auch mal die Mutter oder die Schwester einspringen.

Anschließend fügte Sabine hinzu, dass sie sich dann erstmal einen Job für ein paar Stunden gesucht hatte, woraus dann relativ schnell eine Vollzeitbeschäftigung wurde. Daraus folgte auch, dass es viel einfacher war, einen Kindergartenplatz in Vollzeit zu bekommen.

Auf die Frage, „Haben Sie sich aufgrund Ihres Kindes bei der Jobsuche benachteiligt gefühlt?“, antwortete sie: „Also hier in Halle eigentlich nicht… Die wussten alle, dass ich ein Kind habe und dadurch, dass ich erstmal nur ein paar Stunden arbeiten wollte, war das mit meiner Mutter und meiner Schwester alles gut abgedeckt.“

Zudem fragten wir, ob das denn noch derselbe Beruf war, wie der, den sie hatte, bevor sie ihr Kind bekam. Darauf meinte sie nur kurz und knapp: „Nein natürlich nicht, sonst hätte ich mir ja keinen neuen suchen müssen.“

Anschließend meinte sie, dass sie oftmals auch ein schlechtes Gewissen hatte, ihr Kind mal für acht Stunden woanders zu lassen und die ersten Jahre gar nicht so richtig mitbekommen zu haben, als z.B. die ersten Zähnchen kamen oder der erste Schritt gegangen wurde. Dass sie solche Momente leider nicht zu 100 % miterleben konnte, findet sie sehr schade.

Zum Thema Elternzeit meinte Sabine, dass vor allem das Kindergeld nicht so „prall“ war, und dass ihr sehr klar war, dass sie Geld dazu verdienen musste. Denn die Kosten von Wohnung, Kleidung und Essen wurden nicht weniger und ohne einen Job wäre das alles ganz schön schwierig gewesen, meinte sie.

Danach fragten wir sie, ob der Vater ihres Kindes da überhaupt mit eingebunden war. Sie antwortete: „Nicht wirklich… also eigentlich blieb alles an mir hängen.“ Zudem sagte sie, dass das alles nicht einfach war, so ohne Vater und deshalb kam sie auch zu der Entscheidung, wieder nach Halle zurück zu ziehen, da hier ihre Familie wohnte und sie unterstützen konnte.

Zur Arbeit mit Kind berichtete sie, dass es gerade mit dem Teilzeitjob ganz gut klappte, aber als sie wieder in die Vollzeitarbeit zurückkam, war das schon nicht ohne. Oft musste sie ihre Schwester fragen, ob sie mal kurz für sie einspringen könnte, da die Arbeit mal wieder länger ging als geplant.

Als Abschlussfrage fragten wir sie: „Was hätten Sie sich vielleicht gewünscht, was hätte besser sein können? Vielleicht auch von der staatlichen Unterstützung?“. Darauf antwortete sie, dass eine flexiblere Arbeitszeit ihr zugutegekommen wäre.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Wiedereinstieg für eine alleinerziehende Mutter nach der Geburt ihres Kindes nicht der einfachste ist. Vor allem spielt die Unterstützung von außenstehenden Personen eine große Rolle, wie Familie. Ohne sie würde es für eine alleinerziehende Mutter im alltäglichen Leben sehr schwer sein, zumal vom Staat keine wirklich ausreichende Unterstützung angeboten wird.

Autorinnen: Leonie & Lena 

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