Das erste Gefühl: Heimat
Amalia Stoppel ist 1947 in Sibirien geboren. Sie ist 1998 dann, aufgrund des Traumes in Deutschland zu leben, nach Deutschland umgesiedelt.
Amalia beherrscht die deutsche Sprache gut, weshalb sie sich als Gesprächspartnerin gut eignete. Die russische Sprache beherrscht sie ebenfalls, benutzt sie allerdings ungern, da sie Russland nicht als Heimat ansieht.
Für das Gespräch haben wir Frau Stoppel in Vorwerk, in einem Gemeindehaus getroffen. In diesem Haus trifft sich regelmäßig eine Gruppe Deutscher aus Russland, zu welcher auch Frau Stoppel gehört. Daher war es eine sehr entspannte Situation. Als erstes haben wir ihr unser Projekt über Russlanddeutsche erklärt, hierbei erklärte sie uns, dass man diese als Deutsche aus Russland bezeichnen soll.
Danach stellten wir einige allgemeine Fragen nach ihrem Alter (75), Geburtsort (Sibirien), dem Auswanderungsjahr (1998) und zu ihrer Familie (zwei Kinder, vier Enkel). Sie hat in der Sowjetunion den Beruf der Dreherin gelernt und diesen bis zu einem Motorradunfall ausgeübt. Nach diesem Unfall war sie arbeitsunfähig und hat später in Deutschland ehrenamtlich bei der Caritas gearbeitet. Sie wollte nach Deutschland auswandern, weil sie diesen Wunsch schon immer hatte und sich in Russland nicht wohlfühlte. In Deutschland war ihr erstes Gefühl: Heimat. Sie kam als erstes nach Friedland. Dann nach Wietze und zuletzt nach Vorwerk in Celle. Sie meint, dass sie in Deutschland schnell Freunde gefunden habe. Das liege wohl daran, dass sie ein sehr kontaktfreudiger Mensch sei. Sie ist hier sehr zufrieden und vermisst nichts aus Russland, hat aber noch Kontakt zu einigen Leuten aus Russland.
Das Interview mit Frau Stoppel hat gezeigt, dass einige Deutsche aus Russland durchaus Deutschland als Heimat ansehen und sich gut integrieren.