09.11.1989 – an diesem Tag schaute die ganze Welt gebannt auf Berlin, auf unsere Stadt. Durch den Mauerfall erodierte nicht nur das sozialistische System, auch das geteilte Deutschland war wiedervereint. In keiner anderen Stadt der Welt ist dieses historische Ereignis im Stadtbild so präsent wie in Berlin. Grund genug, das wir noch einmal zurückschauen möchten.
Inwiefern haben sich durch den Mauerfall und die damit einhergehende Wendezeit soziale und wirtschaftliche Erwartungen der Stadtbewohner*innen erfüllt? Um sich dieser komplexen Fragen anzunähern sind wir bewusst multiperspektivisch vorgegangen und wollten durch unterschiedlichste Zeitzeugen*innen mehr über diese Zeit in Erfahrungen bringen.
Wie war es für politische Gefangenen, die nun mit einem doppelten Ankommen konfrontiert wurden? Wie haben 1989 junge Menschen und Renter*innen auf die kommende Zeit geblickt? Ebenfalls wollten wir Unternehmer*innen bzw. Wirtschaftsfunktionär*innen aus Ost und West zu Wort kommen lassen. Hier stellten wir die Hypothese auf, dass Erwartungen und Hoffnungen auf die kommende Zeit zunächst höchst unterschiedlich ausfielen. Ob sich dies auch bestätigt hat? Finden Sie es heraus.
Wir freuen uns, dass Sie uns auf unserer Reise durch die Wendezeit begleiten,
der Wahlpflichtkurs Geschichte des Archenhold-Gymnasiums
P.S.: Auf diesem Wege wollen wir uns noch einmal ausdrücklich bei allen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, als auch dem gesamten Projektteam des ZMO bedanken.
Ein Walkman und eine Dose Cola: „Das war mein Wunsch, das wollte ich und das habe ich mir gekauft.“
Heike ist Ende sechzig und in Berlin aufgewachsen. Während ihrer Schul- und Studienzeit arbeitete sie bei einem Musikalien-Handel, der in West-Berlin liegt
„Es ist krass, ich bin ja direkt mit Blick auf die Mauer großgeworden […].“
Frau González ist aktuell 103 Jahre alt, ist im früheren Ost-Berlin aufgewachsen und wohnt auch noch immer in Berlin.
Birgit Schlicke ist Anfang 50 und in der Nähe von Berlin aufgewachsen. Sie wurde 1988 mit ihrem Vater aus politischen Gründen inhaftiert und kam erst nach dem Mauerfall frei.
„Mein erster Eindruck vom Mauerfall war enttäuschend“
Günther ist Anfang sechzig und aufgewachsen in Friedrichshain. 1998 zog er dann nach Mittenwalde und danach nach Königs Wusterhausen.
„Ich fand es klasse, dass es so ist, ich fand es nur eine unglaubliche Frechheit, wie drüben alles demontiert und zerschlagen wurde, alles, was gut war, da war auch Vieles.
Anne Hahn wurde 1966 in Magdeburg geboren und lebte eine normale Kindheit, bis sie sich das erste Mal mit 14 fragte, wo sie lebt, da sie mit 1,3 Durchschnitt nicht zum Abitur zugelassen wurde.
Angela Thomas ist 57 Jahre alt und in Berlin aufgewachsen. 1981 ist sie dem Werk für Fernsehelektronik (WF) Berlin beigetreten, welches im östlichen Teil der Stadt liegt.
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