Im Rahmen unserer Beteiligung am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, der diesjährig zur Thematik „Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“ stattfindet, haben die Schüler:innen des Geschichtsprofils der 11ten Jahrgangsstufe des Gymnasiums Rahlstedt aus Hamburg sich mit unterschiedlichsten Lebensumständen und Wohnsituationen sowie den Einzelschicksalen von Betroffenen in Kleingruppen und Tandems inhaltlich auseinandergesetzt.
Während des Arbeitsprozesses standen für die Schüler:innengruppen vor allem die Fragen im Raum, wie Menschen in der Hansestadt mit ihrer zumeist neuen Wohnsituation umgegangen sind und wie sie hier ankamen und sich mit ihrer Familie hier niederließen.
Dazu forschten die Schüler:innen separat – je nach individueller Interessenlage – zu unterschiedlichsten Thematiken des historischen Wohnens in Hamburg, z.B. zu den Wohnverhältnissen in einem Frauenhaus in Hamburg, zur Gentrifizierung in den 1990er Jahren im Stadtteil St. Georg, aber auch zur Arbeit mit von Obdachlosigkeit bedrohten Jugendlichen im Rauhen Haus oder aber zum Wohnen in den sogenannten Nissenhütten direkt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Im Zuge dessen standen vor allem Zeitzeugengespräche mit Familienmitgliedern oder vom Thema direkt betroffenen Personen im Fokus, sodass die Schüler:innen mithilfe qualitativer Leitfadeninterviews ihre Gesprächspartner:innen befragen konnten, um ihre Erfahrungen und Erzählungen für ihre produktive Weiterarbeit am Thema zu nutzen.
Besonders interessant wurde es immer dann, wenn Erinnerungsorte in Hamburg, die zur Alltagswelt der Schüler:innen gehören, durch die Schilderungen aus den Interviews plötzlich lebendig wurden und sich die Jugendlichen vergegenwärtigten, dass sich ihre Stadt, aber auch die Lebensweise, hier wohnen zu können, stetig bis heute gewandelt hat und auch zukünftig dynamischen Veränderungsprozessen unterlegen sein wird. Das führte zwangsläufig zur Frage, wie wohnen wir heute eigentlich und warum in Hamburg?
Autor: Matti Kubisch
Leben im Frauenhaus: „Praktikantinnen, die wir hatten, deren Männerbild ist manchmal sehr verändert worden.“
„Ich würde nicht sagen, dass die HafenCity ein Viertel für reiche Leute ist, sondern dass sie kein Viertel für arme Leute ist.”
„Es gab viele Demos, da haben sogar Autos und Mülltonnen gebrannt.“
Christina und Ferdinand sind 1945 aus Deutschland nach Russland zwangsverschleppt worden und 1976 mit der Familie wieder nach Deutschland geflüchtet.
Harald ist 92 und in Hamburg geboren. Wir fragten ihn, wie er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Hamburg gewohnt hat.
„Die Menschen wären froh gewesen, wenn sie unsere Möglichkeiten gehabt hätten.“
Philipp ist Mitte vierzig. Er eignete sich als Interviewpartner, da er schon sein ganzes Leben in Hamburg wohnt und uns viel über das Aufwachsen in dieser Stadt erzählen konnte.
Inwiefern wird im Rauhen Haus zwischen ‚Wohnen‘ und ‚Unterbringung‘ unterschieden und warum? Dazu mehr in diesem Text.
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