Infolge des verheerenden Kriegs in Syrien in den 2010er Jahren kam es im Jahr 2015 zu einer größeren Fluchtbewegung nach Europa. Dabei flohen die Menschen meist über das Mittelmeer und die gefährliche „Balkanroute“ Osteuropas in die Europäische Union (EU). Nach anfänglicher Hilfsbereitschaft innerhalb Europas –insbesondere Deutschlands – kippte die Stimmungslage kurze Zeit später, sodass sich die Geflüchteten nicht nur mehr gesellschaftlicher und politischer Skepsis konfrontiert sahen, sondern auch eine aktive Verhinderung ihrer Flucht nach Europa und Integration in Europa erlebten.
Sieben Jahre später nach der Invasion Russlands in die Ukraine kam es erneute zu einer großen Fluchtbewegung in die EU. Die Geflüchteten aus der Ukraine erfuhren dabei europaweit nahezu ausnahmslos große Solidarität und Unterstützung, sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf politischer Ebene.
Aufgrund dieses Gegensatzes im Umgang mit den beiden vergleichbaren Fluchtbewegungen aus Syrien und der Ukraine interessierte uns, die Schüler:innen der 10ten Klasse des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasiums in Berlin-Lichtenberg, wie das Ankommen und die anfängliche Integration bei den beiden Gruppen genau aussahen. Um dies herauszufinden, führten wir sechs qualitative Interviews mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteur:innen. Unsere Interviewpartner:innen waren: Mohammad aus Syrien, Peter (ehrenamtlicher Kinderbetreuer) aus Norwegen, Nicolas Beckenkamp (Ehrenamtskoordinator in der Willkommenshalle im Berliner Hauptbahnhof), Maria und Tilo von der Stadtmission Berlin, Schülerin Magarita aus der Ukraine und Yüçel, ein Kindergärtner aus Berlin.
Als wissenschaftliche Projektpatin unterstützte Lisa Jöris vom Leibniz-Zentrum Moderner Orient die Klasse bei thematischen Fragen.
„When we are all the same, [when] we are only one colour, I think it's not nice. But we have the opportunity to be different colours and that's why the mosaic is nice [...]“
„Sie [die Kinder] verstehen nicht viel, aber vielleicht mehr als wir denken.“
„[...] wir merken derzeit, genau wie auch schon 2015, dass die Hilfsbereitschaft nach mehreren Monaten nachlässt.“
Maria und Tilo arbeiten beide bei der Stadtmission in Berlin, am Hauptbahnhof kümmern sie sich um die Erstbetreuung von ukrainischen Flüchtlingen.
Magarita ist 17 Jahre alt und in Solomensky, Ukraine aufgewachsen. 2022 ist sie mit ihrer Familie nach Berlin geflohen.
Yüçel ist Anfang fünfzig und in Ankara aufgewachsen. Im Alter von ungefähr 18 Jahren zog er nach Deutschland, er arbeitet als Koch in einem Kindergarten.
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